Das Nuno filzen macht das Filzmaterial weicher und fließender
Das Filzen an sich gehört zu den ältesten Varianten, Stoffe herzustellen. Das Nuno filzen jedoch ermöglicht im Vergleich zum herkömmlichen Filzen, den herzustellenden Filzstoff durch die Einarbeitung eines dünnen, nicht gefilzten Gewebes sehr fein zu behalten. Dieser ist dann schön weich und fällt fließender, während herkömmlich gefilzter Stoff oftmals steif wird.
Zum Filzen an sich werden nur sehr wenige Materialien benötigt.
Am Wichtigsten ist natürlich die Wolle. Es sollte sich dabei möglichst um Merino- oder Angorawolle in einem lockeren Strang handeln.
Darüber hinaus wird handwarme Seifenlauge, abgefüllt in eine Sprühflasche, sowie eine Noppenfolie und ein Fliegengitter benötigt.
Zudem wird bei der Nuno-Technik nun auch noch ein locker gewebter, dünner Stoff in der entsprechenden Größe benötigt.
Nuno Filztechnik
Eine Nuno Filzanleitung unterscheidet sich zu der des herkömmlichen Filzens nur unwesentlich.
Als erstes wird die Noppenfolie auf einer flachen Unterlage ausgelegt. Darauf werden in senkrechter Richtung hauchfein auseinander gezupfte Teile des Wollstrangs dachziegelförmig aufgeschichtet.
Bitte beachten Sie, dass der Stoff beim Filzen etwas eingeht, Sie sollten deshalb die Grundfläche um etwa 20% vergrößern.
Auf diese erste Schicht Wolle wird anschließend das Stoffstück gelegt, das eingefilzt werden soll, dem eine weitere Schicht Wolle folgt. Sind Wolle, Stoff und wieder Wolle korrekt geschichtet, wird das Ganze mit dem Fliegengitter bedeckt und so lange mit der Seifenlauge durchtränkt.
Nun müssen Sie alles vorsichtig einrollen und kneten. Dabei sollten Sie zuerst sehr vorsichtig beginnen und später immer fester kneten.
Nach etwa drei Minuten Knetzeit wird alles entrollt, um 90° gedreht, wieder eingerollt und erneut geknetet. So verfahren Sie, bis sie den Stoff von jeder Seite sechs Mal eingerollt haben, insgesamt also 24 Mal.
Danach muss der Filzstoff mit kochendem Wasser übergossen und ein letztes Mal kurz geknetet werden, dann ist er fertig. Die Wollfasern haben sich dabei in den locker gewebten Stoff eingearbeitet und sind mit ihm nun fest verfilzt.
Der Stoff kann nun weiterverarbeitet werden. Sie können ihn z.B. in ein Quadrat schneiden, an drei Seiten mit einem Baumwollstoff der gleichen Größe vernähen, ihn beliebig füllen und gänzlich zunähen.
So entsteht ohne großen Aufwand ein selbst gefilztes Kissen.